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Weitwinkelfotografie

Berge, Wolken und Sonnenaufgang

Panorama in den Alpen

Sonnenaufgang in den Bergen

Faszination Weitwinkelfotografie

 

Jeder der schon einmal in den Sucher seiner Kamera mit einem Weitwinkel Objektiv befestigt geschaut hat, der kann sich nicht mehr satt sehen. Alles wirkt so monströs, so groß, so weit! Alles zuvor gesehene wirkt nicht mehr so schön und atemberaubend, denn ein Weitwinkelobjektiv spielt in einer ganz anderen Klasse.

Seitdem ich das erste Mal mein *10-18mm an meine *a6000 befestigt habe, war ich verliebt in das Teil. Ich würde keinen Schritt mehr ohne dem Objektiv vor die Tür machen! Für kreative Fotografen die sich mit einer neuen Blickweise beschäftigen wollen, ist ein Weitwinkelfotografie das beste Thema, denn du kannst damit auch kreative und künstlerische Fotos erzeugen. Du kannst ein Weitwinkel für eigentlich fast alles verwenden, egal ob für Landschaftsfotografie, Porträt oder einfach nur für den Schnappschuss für zwischendurch. Einzig für die Makro Fotografie eignet sich die Weitwinkelfotografie nicht, da es hierfür eine viel größere Brennweite braucht.

Was ist ein Weitwinkel?

In der Regel spricht man bereits ab einer Brennweite von 24mm (Kleinbildformat) von einem Weitwinkel, damit bekommst du jedoch nicht wirklich viel auf dein Bild und gilt deshalb eher als Normalobjektiv. Als Weitwinkel bzw. Ultraweitwinkel bezeichnet man in der Fotografie ein Objektiv mit einem Bildwinkel, der größer ist als der von Normalobjektiven. Das Menschliche Auge verfügt in der Regel über einen Bildwinkel von 40-50°, was in etwa einem Normalobjektiv entspricht. Umso kleiner die Brennweite eines Objektives, umso größer wird der Bildwinkel auf dem Foto. Weitwinkelobjektive verfügen bis zu 180° Bildwinkel, obwohl man bei so einem so großen Bildwinkel von einem Fisheye spricht, doch dazu später mehr.

Bei der Brennweite muss man jedoch unterscheiden ob die Kamera einen Vollformat-Sensor besitzt, oder nur einen APSC (Kleinbildformat). Was heißt das genau? Nehmen wir ein Weitwinkelobjektiv mit einer Brennweite von 16-32mm (Standart Brennweite in der Weitwinkelfotografie), so erzeugt man mit einer Vollformat-Kamera ein atemberaubendes Bild mit einem weitem Bildwinkel. Befestigt man dieses Objektiv jedoch an eine Kamera die nur mit einem APSC Sensor ausgestattet ist, so verlängert sich die Brennweite um das 1,6 fache (kann je nach Kameramodell variieren). Somit würde die Brennweite nur mehr 25-50mm betragen, was eher einen Normalobjektiv entspricht. Schöne Fotos wo du so viel wie nur möglich mit auf dein Bild nehmen willst, erreichst du somit nicht. Kontrolliere beim Kauf eines Objektives deshalb immer ganz genau ob das Objektiv für das Kleinbildformat oder Vollbildformat gemacht ist, ansonsten gibt es später böse Überraschungen.

Bist du im Besitz einer Kamera mit Kleinbildformat, und du möchtest dir ein Weitwinkelobjektiv kaufen, dann sollte die Brennweite ca. 10-18, oder 12-22mm betragen, um einen wirklich großen Bildwinkel zu haben. Wie schon oben erwähnt musst du diese Brennweiten jetzt noch mit 1,6 multiplizieren (aufgrund des Kleinbildformat), somit bist du wieder auf einer Brennweite von ca. 16-35mm, was das typische Weitwinkelformat ist.

Andersrum ist es jedoch, wenn du ein Objektiv für das Kleinbildformat an deine Vollformat Kamera befestigst. Somit erreichst du die volle Brennweite, ohne etwas multiplizieren oder dividieren zu müssen. Das hat Folge dass das 10mm Weitwinkelobjektiv für eine Kleinbildformat Kamera auf einer Vollformat Kamera aufgrund der kleinen Brennweite schon als Fisheye durchgehen kann.

Ultraweitwinkelobjektive

Als Super oder Ultraweitwinkelobjektive werden Weitwinkelobjektive mit einem diagonalen Bildwinkeln von über 80° angesehen. Sie werden wie schon oben genannt vor allem in der Landschafts, aber auch in der Aktfotografie eingesetzt, um spektakuläre Effekte durch die für diese Brennweiten typischen Verzerrungen zu erzielen.

Typische Weitwinkel-Zoomobjektive für das Kleinbildformat sind:

•24–70 mm (diagonaler Bildwinkel 34°…83°),
•17–40 mm (diagonaler Bildwinkel 57°…104°),
•16–35 mm (diagonaler Bildwinkel 63°…107°) und
•12–24 mm (diagonaler Bildwinkel 83°…122°).

Fisheye Objektive

Als *Fisheye bezeichnet man Objektive mit einer Brennweite von 8mm und weniger (Kleinbildformat). Mit dieser kleinen Brennweite ist es dir möglich bis zu 180° auf ein einziges Foto zu bringen, ohne mehrere Bilder schießen zu müssen. Das kling erst einmal toll und aufregend, jedoch gibt es einige Nachteile mit diesen Objektiven.

Aufgrund des übernatürlichen Bildwinkels besteht eine sehr große Gefahr, dass das Bild zum Rand hin abgerundet wird, sofern die Kamera nicht parallel zum Motiv gehalten wird. Das kann eine Katastrophe für die Bildgestaltung sein, aber ermöglicht es den Fotografen unter anderen auch mit künstlerische Fotos zu gestallten. Wer den richtigen Umgang jedoch nicht beherrscht, der wird kein anständiges Endergebnis geliefert bekommen.

Ein Fischaugenobjektiv weist also im Gegensatz zu Superweitwinkelobjektiven eine andere Art der Projektion auf:

Wofür eignet sich die Weitwinkelfotografie?

Die Weitwinkelfotografie eignet sich eigentlich für fast alles. Natürlich liegen die stärken ganz klar in der Landschafts und Architekturfotografie, doch auch für Portraitfotografie kannst du ein Weitwinkel Objektiv verwenden. Das einzige wofür sich die Weitwinkelfotografie nicht eignet, ist die Makro-Fotografie, da hierfür eine viel größere Brennweite von Nöten ist. Generell würde ich sagen dass ein Weitwinkelobjektiv als „immerdrauf“ Objektiv durchgehen kann, denn bei den meisten Objektiven ist zudem noch ein kleiner Zoom Bereich vorhanden.

Besonderheiten eines Weitwinkelobjektivs: 

Vorteile eines Weitwinkelobjektivs

 

Fotografieren aus der Hand heraus

Mit 10mm ist es dir möglich mit einer Belichtungszeit bis zu 1/20s (je nachdem wie ruhig deine Hände sind) noch frei aus der Hand zu fotografieren, ohne ein vewackeltes Resultat zu bekommen. Das hat den Vorteil dass du nicht immer ein Stativ mit dir rumschleppen musst, was vor allem auf Reisen sehr praktisch ist. Vorsicht! Das heißt aber nicht dass du jetzt ganz auf ein Stativ verzichten solltest, denn das gehört nun einmal zur Standardausrüstung dazu. Vor allem am Abend, oder bei Langzeitbelichtungen ist das Stativ unverzichtbar um ein brauchbares Resultat zu erzielen.

Großer Bildwinkel 

Die grosse Stärke eines Weitwinkels ist, dass du extrem viele Details in ein Bild aufnehmen kannst. Vor allem mit einem Fisheye Objektiv (bis zu 180°) ist es möglich, breite Panoramen aufzunehmen, ohne mühsam mehrere Bilder schießen und zusammenfügen zu müssen. Auf der anderen Seite ist das auch die große Schwäche der Weitwinkelfotografie. Du findest aufgrund des großen Blickwinkel nämlich viele Dinge im Bild, die einfach nicht aufs Bild gehören, da sie stören und nicht zur guten Bildkomposition beitragen. Ein Bild solltest du generell immer auf die Grundelemente reduzieren, um den Betrachter ein gutes Ergebnis, ohne Störungen im Bild liefern zu können.

Sofern du keine Festbrennweite hast, kannst du dieses Problem jedoch ganz einfach lösen. Niemand verlangt von dir dass du immer mit 10mm fotografierst, nur weil dass die kleinste Brennweite deines Objektives ist. Komme auch ab und zu auf 14, oder gar 18mm und schaue dir das Ergebnis einmal genau an, in den meisten Fällen führt das zu einem viel besseren Ergebnis.


Tipps für die Weitwinkelfotografie

 

Du weißt jetzt was du mit der Weitwinkelfotografie alles anstellen kannst, doch das heißt nicht dass du auch automatisch gute Bilder lieferst. In der Weitwinkelfotografie solltest du trotzdem einiges beachten, dass du zu einem guten Bildergebnis kommst.

 

Kamera parallel zum Objektiv

Bei der Weitwinkelfotografie solltest du besonders darauf achten, die Kamera möglichst parallel zum Motiv zu halten, denn liegt der Aufnahmepunkt höher oder tiefer, entstehen sehr schnell „stürzende Linien“. Als stürzende Linien bezeichnet man vertikale Linien im Bild, die aufeinander zu laufen. Das Ergebnis sieht anschließend dementsprechend aus… Besonders in der Landschaftsfotografie kann das das ganze Bild vernichten. In der Porträtfotografie hingegen kannst du diese schwäche zu deinen Vorteil machen und skurrile Personenaufnahmen schießen. Diese Art und Weise der Fotografie kommt nämlich immer mehr in Trend. Spiele ganz einfach einmal etwas rum und lasse deiner Kreativität freien lauf.

 

Liefere einen Anhaltspunkt im Bild

Achte auch immer darauf, dass das Auge einen Anhaltspunkt auf dem Bild findet. Zu groß ist die Versuchung ständig die kleinste Brennweite zu benutzen um möglichst viel auf ein Bild zu bekommen. Deshalb solltest du eine Person oder ein Objekt immer in den Vordergrund bringen, damit das Auge später nicht ziellos auf dem Bild umherwandert um etwas interessantes zu entdecken. Bringe Licht ins dunkle. Der Betrachter muss automatisch sofort erkennen was du mit deinem Bild aussagen willst. Aufgrund der großen Schärfentiefe  bei einem Weitwinkelobjektiv, ist es leicht möglich, sich der Person bzw. dem Gegenstand zu nähern, ohne eine unscharfe Abbildung zu riskieren.

 

Reflexionen der Sonne verhindern

Eine besondere Gefahr in der Weitwinkel bzw. Landschaftsfotografie sind die Reflexionen der Sonne. Diese Reflexionen können das Bild sofort zunichte machen, was besonders schade wäre, wenn du an einem Ort warst, den du nicht täglich besuchen kannst. Benutze deshalb IMMER die Gegenlichtblende, die bei jedem Objektiv dabei ist. Ansonsten kauf eine! Besonders bei Weitwinkelobjektiven ist es wichtig, dass die Gegenlichtblende das Bild in den Ecken nicht abschattet. Solltest du wirklich keine Gegenlichtblende zur Hand haben, dann halte ganz einfach deine Hand über das Objektiv, das hilft auch schon viel.

 

Randunschärfe verhindern

Wenn du mit einer kleinen Brennweite fotografierst, so kann es gut passieren, dass das Bild zum Rande hin etwas unscharf wird. Doch auch dieses Problem kannst du ganz einfach lösen. Blende einfach um zwei Stufen über der größtmöglichen Blenderöffnung ab, somit erzielst du ein gutes Ergebnis. Außerdem erreichst du somit die maximale Abbildungsleistung deines Objektivs.

 

Probieren, probieren und probieren

Nur mit Texte lesen wirst du jedoch auch keine atemberaubende Aufnahme erzielen können. Nur wer selber in die Welt hinaus geht und ständig probiert, der wird zum Schluss ein gutes Resultat bekommen. Auch ich habe viele Fotos verhauen und ja, auch jetzt noch passiert mir das manchmal. Das ist das ganz normale Leben! Aber aus den Fehlern lernt man und das nächste Mal gelingt es dann auch.

*Affiliat

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