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Landschaftsfotografie

Grundlagen der Landschaftsfotografie

 

Sonnenaufgang in den Bergen

 

Die Landschaftsfotografie ist ein weiteres großes Thema der Fotografie. Viele bevorzugen es Menschen in den Vordergrund zu stellen, ich jedoch liebe die Landschaftsfotografie. Die meisten Menschen finden es langweilig ein paar Berge oder die weiten des Ozeans zu fotografieren, dabei hat man so viel Abwechslung und ideale Bedingungen um faszinierende Bilder zu knipsen. So ist beispielsweise ein Foto das im Winter entstanden ist, im Frühling total anders und nicht wieder zu erkennen. Doch auch bei der Landschaftsfotografie gibt es einiges zu beachten um einzigartige Fotos zu bekommen.

Was ist eigentlich Landschaftsfotografie?

Das bedeutet eigentlich nichts weiter als raus in die Natur zu gehen und das Geschehen zu fotografieren. Egal ob das jetzt eine Aufnahme von einem Berg, einem Haus, einem Strand oder einer Stadt ist, das gehört alles in das Themengebiet der Landschaftsfotografie. Für welches Gebiet du dich entscheidest und welches dir am besten gefällt, liegt ganz allein bei dir. Ich gebe dir hier nur einige Tipps um eine tolle Landschaftsaufnahme machen zu können. Fangen wir also am besten gleich an.

Die  richtige Ausrüstung:

Die Kamera:

Eine Vollformat Kamera ist bei der Landschaftsfotografie aufgrund des größeren Sensors ganz klar im Vorteil. Doch es ist natürlich auch mit jeder anderen Kamera möglich, gute Fotos zu schießen, man muss nur wissen wie und einiges beachten. Den größten Fehler den die meisten machen ist das Wahlrad der Kamera auf Automatik zu stellen. Vergiss es! Das Ergebnis ist auch da natürlich akzeptabel, doch richtig spektakuläre Fotos schießt du nur im Manuellen Modus. Auch wenn du die ersten Fotos verhaust, so lernst du aus den Fehlern und beim nächsten mal klappt es auch schon viel besser. Fotografieren erlernt man nun mal nicht über Nacht. Wenn du totaler Neueinsteiger in der Fotografie bist, dann lass erst mal den Automatik Modus eingeschaltet und schaue dir die Werte der Kamera an. Welche Belichtungszeit verwendet wurde, welche Blende, welcher ISO Wert etc. Somit bekommst du schon einmal einen guten Einblick, was die unterschiedlichen Werte ausmachen. Doch wechsle relativ schnell in einen anderen Modus! Ich persönlich fotografiere sehr viel im A Modus (Blendenpriorität), was bedeutet dass ich die Blende vorgebe und die Kamera die passende Belichtungszeit automatisch festlegt. Das ist eine gute Methode um sich langsam fortzuschreiten und sich zu verbessern.

Das richtige Objektiv:

Bei der Landschaftsfotografie kommt es auf hohe Tiefenschärfe an. Dabei spielt das richtige Objektiv eine große Rolle. Du kannst mit jedem Objektiv Landschaftsfotos erzeugen, doch für richtig tolle Bilder brauchst du ein qualitativ hochwertiges *Weitwinkelobjektiv. Auf meiner Grundlagen der Weitwinkelfotografie Seite, erfährst du alles was du über das Thema Weitwinkel wissen musst, schaue am besten einmal vorbei.

Für die Landschaftsfotografie brauchst du nicht unbedingt ein Objektiv mit einer maximal Blende von 1.8, da  du die meisten Bilder sowieso am Tag aufnimmst. Somit darf dein Objektiv ruhigen Gewissens auch eine maximal Blende von 3,5 oder 4 haben. Nur wenn du vor hast viel in der Nacht zu fotografieren, sprich: Sternbilder etc. solltest du etwas mehr für dein Objektiv ausgeben und darauf achten eine große Maximalblende von 2 zu haben, da diese Objektive viel mehr Licht auf den Sensor fallen lassen und du weniger lange Belichten musst.

Das richtige Objektiv für deine Kamera findest du hier: Objektive

Das richtige Zubehör:

Um richtig spektakuläre Landschaftsfotos zu machen, brauchst du auch einiges an Zubehör. Was viele unterschätzen und als überflüssig bewerten, ist das *Stativ. Auch wenn die Landschaftsfotografie mehr oder weniger am Tag stattfindet, so ist ein Stativ sehr nützlich. Mit dem Stativ sorgst du nicht nur für ein verwicklungsfreies Bild, sondern kannst dir den Bildausschnitt wirklich so ausrichten, wie es dir am besten gefällt, ohne später am PC lange zuschneiden zu müssen. Du kannst deinen Bildern auch etwas mehr Pep verschaffen und am Tag lange belichten, dass sich die Wolken verziehen und unscharf werden, das gibt dem Bild einen ganz besonderen Pep.

Des Weiteren empfehle ich dir auch einen *Fernauslöser mit dabei zu haben. Das ist zwar kein muss, da es auch der Selbstauslöser der Kamera tut, doch ein Fernauslöser hat viele Vorteile. Vor allem am Abend, oder bei einer Längeren Belichtung am Tag, ist der Fernauslöser äußerst praktisch, da du ihn so Kalibrieren kannst wie du ihn brauchst. Wenn du Timelaps erstellen willst, dann ist ein Fernauslöser Pflicht, damit du den Intervall des Auslösers richtig einstellen kannst. Spare jedoch nicht und besorge dir wenn von Anfang an einen guten mit Display, wo du alles manuell regeln kannst. Diese kosten meist nur wenige Euro mehr als die Billigdinger, wo du nur auslösen kannst.

Dir sind mit Sicherheit die ganzen verschiedenen *Filter, die es in der Fotografie gibt bekannt. Diese Filter spielen ebenfalls eine extrem wichtige Rolle in der Landschaftsfotografie. Für gute Landschaftsfotos sind 2 Filter extrem wichtig.

 

Der Polarisationsfilter:

Der Polarisationsfilter, welcher nur Licht einer bestimmten Schwingungsrichtung durch lässt. Er verhindert unerwünschte Reflexionen von glatten Oberflächen bei Wasseroberflächen und lässt das Bild dadurch viel intensiver wirken. Dadurch werden automatisch die Farben im Bild verstärkt, die du sonst niemals zustande bekommen wirst.

Der Verlaufsfilter

Der Verlaufsfilter ist ein Aufsatzfilter welcher das Licht in unterschiedlichen Helligkeiten hindurch lässt. Dieser Filter besitzt einen horizontalen Verlauf, welcher sich vom klaren Bereich langsam verdunkelt. Somit hast du später bei der Nachbearbeitung viel weniger Arbeit und erzeugst außerdem ein viel besseres Ergebnis.

Weitere ausführlichere Informationen zu den restlichen Filtern findest du auf meiner Filter Seite.

Die richtigen Einstellungen

Die Auflösung:

Eine entscheidende Rolle in der Landschaftsfotografie spielt die Auflösung deiner Kamera. Diese solltest du natürlich immer auf die Maximalauflösung einstellen, um das bestmögliche Ergebnis zu bekommen. Normalerweise reichen 8MP schon aus um ein halbwegs brauchbares Landschaftsfoto hinzubekommen, um aber ein wirklich gutes Ergebnis zu bekommen sollte deine Kamera 16MP und mehr haben. Somit kannst du das Bild später noch ohne Probleme schneiden, ohne große Qualitätsverluste zu bekommen. Ganz wichtig! Fotografiere im RAW Format! Das RAW Format ist das wichtigste bei der Landschaftsfotografie. Warum ist das so? In einem RAW Bild werden sehr viel mehr Daten gespeichert als in einem JPEG, was dir bei der Nachbearbeitung ein großer Vorteil ist. So kannst du im Nachhinein noch problemlos den Weißabgleich anpassen und viel mehr Details aus dem Bild herausholen. Das ist natürlich auch bei JPEG Bildern noch möglich, doch bei diesen kommt es sehr schnell zu Qualitätsverlusten.

Der richtige ISO-Wert:

Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt der ISO Wert. Der ISO Wert gibt die Lichtempfindlichkeit des Bildsensor wieder, je höher der Wert umso Lichtempfindlicher ist der Sensor. Mit dem erhöhen des ISO Wert erreichst du eine kürzere Belichtungszeit, was vor allem bei schlechten Licht ein Vorteil ist. Jedoch kommt es mit dem erhöhen des ISO Wertes zu einem Bildrauschen, was nicht wirklich schön ist. Wie hoch dass du den ISO Wert stellen kannst um ein rauschfreies Bild zu bekommen, hängt von deiner Kamera ab. Mit meiner *Sony a6000

ist es möglich mit einem ISO Wert von 1600 noch rauschfreie Bilder zu bekommen, höher würde ich jedoch keinem empfehlen. Da der ISO Wert für die Landschaftsfotografie extrem wichtig ist, empfehle ich dir immer den niedrigsten Wert (100 bei den meisten Kameras) zu verwenden. Dadurch verlängert sich zwar die Belichtungszeit, jedoch wird das Bild rauschfrei und der Dynamikumfang wird erhöht. Benutze deshalb auch ein Stativ um das Bild nicht zu verwackeln.

Die richtige Blende:

Das richtige Einstellen der Blende gehört ebenfalls zu wichtigen Punkt in der Landschaftsfotografie. Mit einer kleinen Blende (große Blendenzahl) wird der Vordergrund sowie der Hintergrund scharf abgebildet, was für die Landschaftsfotografie elementar wichtig ist. Bei einer großen Blende (kleine Blendenzahl) wird der Hintergrund zunehmend unschärfer dargestellt,  je größer die Blende wird. Ein hoher Blendenwert sorgt für eine hohe Tiefenschärfe, deshalb empfehle ich dir mit einer Blende zwischen 8-12 zu fotografieren.

Der richtige Fokus:

Bei der Landschaftsfotografie kommt es auf eine gute Schärfe, sowie eine hohe Detailzeichnung an. Um die optimale Schärfe aus deinem Bild heraus zu holen, ist der Fokus enorm wichtig. Nicht immer ist auf den Autofokus verlass und es wäre schade wenn dein Bild später nicht das wichtige scharf gestellt hat. Dieses Problem kannst du verhindern indem du manuell fokussierst. Bei den meisten Objektiven, egal ob Standard oder Weitwinkel, erreichst du den schärfsten Fokus indem du ihn auf unendlich stellst. Doch Vorsicht! Kontrolliere die schärfe nochmals nachdem du das Bild aufgenommen hast, denn bei manchen Objektiven darfst du nicht in den unendlich Bereich gehen, da es sonst unscharf wird.

Die richtige Zeit:

Natürlich spielt auch die richtige Zeit eine enorm wichtige Rolle. Vielleicht hast du schon einmal den Spruch „In der Zeit von 12 bis 3, hat der Fotograf frei“ gehört? Das kommt daher, dass du die Mittagssonne meiden solltest, da sie dann am höchsten Punkt steht und somit harte Schatten und Kontraste wirft, was sehr unpassend für die Landschaftsfotografie ist. Die richtige Lichtstimmung gibt dem Bild den benötigten Touch und sorgt für Abwechslung. Am schönsten fällt das Licht 30 Minuten vor Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, da das Licht dann richtig weich ist und sich der Himmel (je nachdem wo du dich befindest) schön rötlich färbt. Das gibt dem Bild das besondere etwas und somit wirst du irgendwann das Bild schießen können, das dir einen WOW-Effekt ins Gesicht zaubert.

Augen auf!

Damit du ein gutes Foto schießen kannst genügt es nicht nur zu wissen welche Einstellungen und welches Zubehör du verwenden musst. Das wichtigste in der Fotografie ist und bleibt nun mal der Fotograf selbst. Du kannst noch so eine gute Kamera und die besten Objektive besitzen, wenn du aber das richtige Feingefühl nicht hast, dann wird es auch mit dem perfekten Foto nichts. Deshalb! Augen auf und das Wichtige im Auge behalten.

Der Himmel sowie die Wolken spielen eine große Rolle in der Landschaftsfotografie, denn sie sorgen für Abwechslung. Für einen Tag am Strand mögen Wolken zwar nicht so ideal sein, jedoch für die Fotografie, denn so kannst du ein Bild richtig dramatisch wirken lassen. Ich mag es ab und zu auch mal ein wenig verspielt und bearbeite die Bilder etwas „kitschig“, doch jeder Fotograf hat seinen eigenen Geschmack 😉

Ruinen und dunkle Wolken

Was ich bei sehr vielen „Fotografen“ sehe, ist wie sie kerzengerade stehen und die Kamera parallel zum Motiv halten und anschließend mit großem Stolz prahlen. Vergiss es! Um ein tolles, aufregendes und spannendes Bild zu schießen, musst du die richtige Perspektive finden. Gehe in die Knie, leg dich hin, klettere auf einen Baum, oder mach irgendetwas um eine abwechslungsreiche Perspektive zu bekommen. So kannst du auch etwas mit dem Motiv spielen und neues ausprobieren.

 

Schau dich nach natürlichen Effekten um. Erkunde die Gegend (auch mal ohne Kamera) und schaue wie sich das Wetter dort verhält. So wirkt ein Bild von einer bergigen Landschaft mit etwas Nebel sehr viel dramatischer. Es gibt dem Bild das Besondere etwas.

Halte auch Ausschau nach hohen Kontrasten. Besonders in der Landschaftsfotografie kannst du viel experimentieren und hohe Farbkontraste ins Bild mit einbringen. D

 

Und wieder gebe ich dir den einen Rat: Probieren, probieren und probieren! Nur mit fotografieren lernst du fotografieren. Fehler sind Menschlich. Ärgere dich nicht über ein versautes Bild und mache es beim nächsten Mal besser. Gut Brot braucht Weile!

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