Start Fotografie Grundlagen

Fotografie Grundlagen

Fotos machen ist nicht schwer, es zu verstehen jedoch sehr! Spaß bei Seite, denn so schlimm ist die Fotografie nun auch wieder nicht. Allerdings können uns anfangs die ganzen Fachbegriffe schon einmal etwas verwirren, deshalb erkläre ich dir hier was die ganzen einzelnen Fachbegriffe bedeuten und für was sie eigentlich gut sind.

Die Fotografie Grundlagen einfach erklärt

Fotografie Grundlagen: Die Blende (Modus A (AV) )

Dir ist mit Sicherheit schon einmal das f an deinem Objektiv aufgefallen, oder? Das ist nichts weiter als die Blende. Doch was genau macht die Blende und wofür ist sie gut? Die Blende ist die Öffnung deiner deines Objektivs, die regelt wie viel Licht auf den Sensor einfällt. Mit dem verstellen der Blende regelst du nicht nur wie viel Licht auf den Sensor fällt, sondern regelst auch die Tiefenschärfe des Motivs. Was heißt das genau?

Je kleiner die Blendenzahl, desto mehr Licht fällt auf den Sensor, was wiederum bedeutet dass du einen unscharfen Hintergrund bekommst. Und umgekehrt:

Je größer die Blendenzahl umso weniger Licht fällt auf den Sensor, was wiederum bedeutet dass das gesamte Bild scharf ist.

Damit du dir noch genauer vorstellen kannst wie das ganze funktioniert musst du verstehen wie sich dein Objektiv verhält. Wenn du die Blende öffnest, so hast du eine kleine Blendenzahl und es fällt viel Licht auf den Sensor. Wenn du die Blende hingegen schließt, so hast du eine große Blendenzahl und es fällt weniger Licht auf den Sensor, was dafür sorgt dass du eine große Tiefenschärfe bekommst. Unten füge ich dir noch ein Bild ein wo du genau siehst was passiert wenn du die Blende verstellst.

 

Blendenöffnungen

Lenses with different apetures“ von KoeppiK – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons


Fotografie Grundlagen: Die Verschlusszeit (Modus S (TV) )

Die Verschlusszeit, oder auch Belichtungszeit sorgt dafür wie lange die Blende geöffnet bleibt und wie lange Licht auf den Sensor fällt. Die Verschlusszeit wird im Bruchteil einer Sekunde berechnet. Wenn es draußen hell ist und du der Kamera die Einstellungen überlässt, dann wirst du z.b. 1/1500 zu sehen bekommen. Das bedeutet dass du das Bild ein 1500stell von einer Sekunde belichten musst, damit du auch etwas auf den Foto siehst. Umso dunkler es ist, ums länger musst du Licht auf den Sensor fallen lassen. Die Verschlusszeit ist extrem wichtig in der Fotografie, denn damit kannst du auf natürliche Weise künstlerische Bilder erzeugen. Nehmen wir als Beispiel einen Wasserfall. Machst du von dem Wasserfall ein Foto mit einer Verschlusszeit von 1/4000 Sekunde, so kannst du jeden noch so kleinen Wassertropfen auf dem Bild gestochen scharf erkennen. Wenn du hingegen eine Verschlusszeit von 1/10 verwendest, so erzielst du einen schleierartigen Nebel, der dem Bild einen künstlerischen Effekt verleiht. Doch Vorsicht: Jede noch so kleine Bewegung kann eine Verzerrung auslösen und das Bild somit unscharf machen. Solltest du lange Belichtungen machen, so verwende immer ein Stativ, damit auch alles klar und scharf abgebildet ist.

Verschlusszeit 1/45sec
Verschlusszeit 1/45sec
Verschlusszeit 1/4000sec
Verschlusszeit 1/4000sec

Fotografie Grundlagen: Die Brennweite

Die Brennweite hat eigentlich nichts mit der Kamera zu tun, sondern nur etwas mit dem Objektiv. Die Brennweite erkennst du an der Nummer und den Millimetern die angegeben sind. Was bewirkt die Brennweite? Das ist ganz einfach. Umso kleiner die Brennweite ist, Beispiel 10mm, umso mehr siehst du auf den Bild und erreicht einen extremen Bildwinkel von 120 Grad und mehr. Diese Brennweite bezeichnet man bei den Objektiven als Ultraweitwinkel.

Der Vorteil einer kleinen Brennweite:

  • Du hast extrem viel Platz auf dem Bild
  • Lange Belichtungszeiten aus freier Hand sind möglich
  • Hohe Tiefenschärfe

Der Nachteil einer kleinen Brennweite:

  • Du hast meistens nur einen kleinen Zoombereich
  • Ist ein Motiv weit entfernt, so erkennst du es nur minimal auf dem Bild

Umso größer die Brennweite ist, umso näher bist du an dem Motiv dran. Nehmen wir als Beispiel eine Brennweite von 200. Hat dein Objektiv so eine große Brennweite, so spricht man von einem Tele-Objektiv. Das bedeutet du bist 30 Meter vom Motiv entfernt, bekommst es aber nicht das ganze Motiv auf dein Bild, da du zu weit dran bist. Diese Objektive verwendet man vor allem bei der Wildlife-Fotografie, da du aus weiter Ferne fotografieren kannst. Bei einer kleinen Brennweite müsstest du dich z.b. dem Tier sehr weit nähern und dadurch erschreckst du es und es flüchtet davon.

Es gibt auch Objektive mit einer Festbrennweite. Das Bedeutet du hast KEINEN Zoom Bereich. Mit der angegebenen Festbrennweite musst du leben können und dich dem Motiv selbst nähern um es in den richtigen Ausschnitt zu bekommen. Die Festbrennweiten haben jedoch den Vorteil dass sie günstig zu kaufen sind und meistens über eine sehr hohe Lichtstärke verfügen. Nicht selten beträgt die Lichtstärke 1.8, was ausgezeichnet ist und vor allem in Low Light Situationen ein Vorteil.

Verschiedenen Brennweiten und deren Einsatzgebiet:

Fisheyeobjektive – 8 bis 10 mm – sehr spezielle Einsatzgebiete
Weitwinkelobjektiv –  bis 35 mm – Panoramafotografie, Landschaftsfotografie und
Normalobjektiv  – 35 mm bis 70 mm – Universal einsetzbar. Vor allem für Porträts und Streetfotografie geeignet
Teleobjektiv – 70 mm bis 300 mm – Porträts und Sportfotografie
Fernobjektiv – alles ab 300 mm – Tier- und Sportfotografie


Fotografie Grundlagen: Der ISO Wert

Der ISO Wert beschreibt die Lichtempfindlichkeit deines Kamerasensors. Übersetzt bedeutet ISO „International Standard Organisation“. Wofür braucht man den ISO? Du kannst durch das verstellen des ISO Wert entscheiden wie viel Licht der Sensor aufnehmen soll. Wenn du einen kleinen ISO von 100 verwendest, so nimmt der Sensor nur wenig Licht auf. Das hat den Vorteil dass das Bild sehr scharf und klar aufgenommen wird. Der Nachteil: Je niedriger der ISO, umso länger muss belichtet werden. Wenn du den ISO höher stellst, auf beispielsweise 1600, so nimmt der Sensor viel mehr Licht auf und die Belichtungszeit reduziert sich enorm. Das musst du in Low Light Situationen machen wenn du kein Stativ zur Verfügung hast. Der Nachteil: Umso höher der ISO, umso mehr rauscht das Bild und es geht viel an der Bildqualität verloren. Verwendest du einen ISO von 12000, so wirkt das ganze Bild matschig und weist eine extrem schlechte Bildqualität auf. Das schwierige ist en passenden ISO zu finden, denn jede Kamera weist ein anderes Bildrauschen auf. Bei meiner Sony a6000* z.b. kann ich locker einen ISO Wert von 1600 verwenden dass das Bild trotzdem noch scharf und rauschfrei abgebildet ist. Über einen Wert von 1600 würde ich persönlich aber niemals gehen, da die Bildqualität zu stark darunter leidet.

Die gängigsten ISO Werte sind: 100, 200, 400, 800, 1600, 3200 und 6400. Profi DSLR Kameras können meistens den ISO noch auf 50 reduzieren.

An den beiden Beispielen siehst du wie sehr der ISO die Bildqualität und die Verschlusszeit beeinflusst:

Wand mit Klimaanlage
ISO 100 1/30sec
Wand mit Klimaanlage
ISO 25400 1/4000sec

Fotografie Grundlagen: Der Weißabgleich

Maschinen, Computer, allerhand sonstige technischen Geräte und auch Kameras sind heutzutage schon sehr weit fortgeschritten und können kleine Wunder vollbringen. Was sie jedoch noch nicht wirklich unterscheiden können, ist die richtige Farbtemperatur. Du fotografierst oft in den unterschiedlichsten Lichtsituationen, drinnen, draußen, sonnig, bewölkt, oder bei Sonnenuntergang. Jedes Mal hat das Licht eine andere Farbe und kann somit für einen abwechslungsreichen und Spannenden Moment sorgen. Deinen Augen ist das egal, deiner Kamera jedoch nicht, denn sie nimmt die Farben ganz anders wahr als du.

Die Temperatur von Licht wird in Kelvin (K) gemessen. Um nur kurz darauf einzugehen dass du verstehst um was es sich handelt:

Der Kelvin-Farbbereich:

12000 Kelvin: Blau-Violette Farbe
10000 Kelvin: Blaue Farbe
5000 Kelvin: Bläuliche Farbe
4000 Kelvin: Gelbliche Farbe
2000 Kelvin: Rötliche Farbe

Da das Thema Weißabgleich sehr komplex und umfangreich ist, empfehle ich dir erstmals die Finger davon zu lassen und der Kamera die Einstellungen zu überlassen. Wenn du im RAW Format fotografierst (wovon ich stark davon ausgehe), so kannst du im Nachhinein den Weißabgleich noch nach belieben verstellen, da die Informationen im Bild gespeichert werden. Fotografierst du jedoch im JPEG Format, so lässt sich der Weißabgleich nicht mehr verändern. Du kannst das Bild lediglich färben, was Sch***e ausschaut.

Bilder in unterschiedlicher Farbtemperatur
So verändert der Weißabgleich dein Bild

Fotografie Grundlagen: Die Belichtungsmessmethode

Es gibt verschiedene Messmethoden um die Belichtung zu messen. Was heißt das jetzt genau?  Es gibt verschiedene Möglichkeiten, von welchem Teil des Bildes deine Kamera das einfallende Licht misst. Es gibt die verschiedensten Einstellungen in deiner Kamera, ich erkläre dir kurz welche das sind und wofür du sie am besten verwendest.

Die Matrix Messung:

In der Matrix Messung nimmt der Belichtungsmesser das Licht des kompletten Bildes auf und sorgt dafür dass alles farblich genau angepasst wird. Die Matrix Messung verwendest du vor allem in der Landschaftsfotografie, wo es wichtig ist dass alles vom Bild korrekt belichtet wird.

Die Mittelbetonte Messung:

Wie der Name schon verrät wird hier nur der Mittelteil des Bildes korrekt Belichtet. Du erkennst das an den Umrissen, die im Sucher angezeigt werden. Alles außerhalb des Bereiches kann unter anderem nicht richtig belichtet werden, da es für dich nicht relevant ist. Diese Art der Messung verwende ich z.b. wenn ich bei der Porträtfotografie.

Die Spotmessung: 

Die Spotmessung verhält sich ähnlich wie die Mittelbetonte Messung, nur ist der Bereich extrem klein, indem das Bild korrekt belichtet wird. Diese Methode kannst du verwenden wenn du einen bestimmten Punkt im Bild scharf und richtig belichtet haben möchtest. Außerdem ist die Spotmessung hilfreich wenn sich dein Motiv in einem Umfeld mit extremen Kontrastunterschieden befindet.


Fotografie Grundlagen: Der Autofokus:

Der Autofokus regelt welche Teile im Bild scharf dargestellt werden sollen. Generell ist der Autofokus deiner Kamera schon richtig gut und sorgt für ein gutes Ergebnis, jedoch ist nicht immer auf den Autofokus verlass, da auch dieser ab und zu den unerwünschten Bereich scharf stellt. In manchen Situationen ist es daher ratsam den Fokus manuell einzustellen, damit der gewünschte Bereich nachher auch scharf ist. Das ist vor allem bei nahen Motiven und der Porträtfotografie zu empfehlen. Auch in der Makrofotografie ist es äußerst zu empfehlen selbst Hand anzulegen und den Fokus manuell einzustellen, da der Autofokus bei so nahen Motiven nicht zurecht kommt.

Anfangs mögen dir die ganzen Fachbegriffe vielleicht komisch und sehr kompliziert vorkommen, doch schon nach kurzer Zeit wirst du verstehen dass es eigentlich alles ganz simpel ist. Natürlich heißt es wieder probieren, probieren und probieren. Stelle einmal die ganzen verschiedenen Einstellungen deiner Kamera ein und schaue dir das Ergebnis nachher an, so siehst du auf Anhieb wie sich das alles auf dein Bild auswirkt. Und jetzt schnapp dir deine Kamera und schieß drauf los!


Der richtige Bildaufbau:

Ohne den richtigen Bildaufbau wird dich das Resultat von deinem Foto nicht überzeugen können. Der richtige Bildaufbau ist zudem nicht mal so schwer, wenn du erst einmal verstanden hast auf was du alles acht geben solltest. Da das Thema jedoch sehr umfangreich ist, habe ich einen separaten Artikel darüber geschrieben. Der Link führt dich direkt zu ihm weiter: Der richtige Bildaufbau

*Affiliat

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here