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Die Evolution der Kamera

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Die Evolution der Kamera

In einer relativ kurzen Zeit durchlief die Fotografie und mit ihr die Kamera zahlreiche Entwicklungsphasen. Innerhalb von 200 Jahren wurde aus einer einfachen Box, die verschwommene Abbildungen projizierte, ein High-Tech-Minicomputer, der sich heute sogar in jedem Smartphone befindet. So trägt fast jeder Handy-Nutzer eine mehr oder weniger hochwertige Digitalkamera auf Schritt und Tritt in der Hosentasche.  

Vor den Smartphone-Kameras kamen natürlich erst die alleinstehenden Digitalkameras, die mit Bildschirmen und digitaler Bedienung ihren analogen Vorgängern große Konkurrenz machten und die Fotografie-Welt regelrecht revolutionierten. Auch andere Geräte erhielten ein digitales Make-Over, darunter Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen oder auch Slot-Maschinen, die sich durch ihre Video-Funktionen zu virtuellen Spielen entwickelten.

In diesem Artikel werfen wir jedoch einen kurzen Blick auf die Höhepunkte und wichtigsten Entwicklungen der Kamera.

Fliegende Kameras? Heutzutage das normalste auf der Welt. Vor einigen Jahren ist diese Vorstellung noch unvorstellbar gewesen. Die Evolution der Kamera kennt keinen Halt.

Die ersten bleibenden Bilder

Die Fotografie, wie wir sie heute kennen, hatte ihre Ursprung in den 1830ern. Der Franzose Joseph Nicéphore Niépce erfand damals die sogenannte „Camera Obscura“. Diese war mit einer mit Bitumen beschichteten Zinntafel ausgestattet, die bei Lichtkontakt ein Bild aufzeichnen konnte, das nicht sofort verblasste. Der Erfolg von Niépce motivierte andere Erfinder und führte zu vielen Experimenten, die die Fotografie als wissenschaftliche Kunst vorantrieb. Auch Daguerreotypien, Emulsionsplatten und feuchte Platten wurden Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts fast zeitgleich entwickelt. Bei jedem Emulsionstyp verwendeten verschiedene Chemikalien und Techniken, um das beste Ergebnis zu erzielen. Vielversprechend und ausschlaggebend für die weitere Entwicklung der Fotografie waren Kupferplatten mit Silberbeschichtung, Emulsionsplatten aus Glas und trockene Platten. Letztere wurden insbesondere für tragbare Kameras entwickelt.

Kameras für jedermann

Aufgrund des hohen wissenschaftlichen Anspruchs und der damit verbundenen Kosten, war das Fotografieren zunächst nur den Profis und der reichen Oberschicht vorbehalten. Dies änderte sich erst in den 1880er Jahren als George Eastman seine Firma „Kodak“ gründete. Eastman hatte eine geschlossene Box-Kamera entwickelt, die mit einem flexiblen Rollenfilm 100 Filmaufnahmen erlaubte. Mit kleinem Objektiv und ohne Fokussiereinstellungen waren die Mini-Kameras kinderleicht zu bedienen. Ähnlich wie bei modernen Einwegkameras, machten die ersten Hobbyfotografen Fotos und schickten die Kamera zur Entwicklung des Films an die Fabrik zurück. Wenn auch mit sehr breitem Film, war dies die erste Kamera, die sich auch der Normalverbraucher leisten konnte. Erst in den späten 1940er Jahren wurde der 35-mm-Film zu erschwinglichen Preisen angeboten.

Die kultige Sofortbildkamera

Während Kleinbildkameras immer beliebter wurden, stellte Polaroid plötzlich das Kamera-Modell 95 vor. Dieses verwendete ein mysteriöses chemisches Verfahren, um einzelne Fotos in weniger als 60 Sekunden innerhalb der Kamera zu entwickeln. Trotz eines anfänglich hohen Preises, erregten die Sofortbilder die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Mitte der 1960er Jahre entwickelte Polaroid etliche preiswertere Modelle, sodass sich immer mehr Menschen den kleinen Zauberkasten leisten konnten. Im Jahr 2008 kam es bei dem Polaroid Sofortbildfilm zum offiziellen Produktionsstopp, wobei das Herstellungsverfahren niemals gelüftet wurde. Viele Initiativen wie „The Impossible Project“ und „Lomography“ versuchten in der Vergangenheit, den Sofortbild-Kult wiederzubeleben. Nur mit mäßigem Erfolg: Bis zur heutigen Zeit ist es anderen Herstellern immer noch nicht möglich, die Qualität eines Polaroids nachzuahmen.

Die erweiterte Bildsteuerung

Während die Franzosen „das erste Foto“ erfanden, bereicherten die Japaner Fotografen auf der ganzen Welt mit einer besseren Bildkontrolle. In den 1950ern brachte Asahi (später Pentax) die Asahiflex und Nikon die Nikon F-Kamera auf den Markt. Die Spiegelreflexkameras Nikon F war bekannt für ihre Wechselobjektive. Für die nächsten 30 Jahre nutzten Profi- und Hobbyfotografen ausschließlich Spiegelreflexkameras. Während dieser Zeit verbesserte sich nicht nur die Qualität der Filme, sondern auch der Funktionsumfang der Kameras. Ende der 1970er wurden schließlich Kompaktkameras eingeführt, die die Welt mit automatischer Bildsteuerung beeindruckten. Die sogenannten „Point and Shoot“ -Kameras berechneten viele Einstellungen wie Blende, Fokus und Verschlusszeit von alleine, sodass sich gerade unerfahrene Fotografen auf die Komposition des Bildes konzentrieren konnten. Während die automatischen Kameras bei Gelegenheitsfotografen ungemein beliebt waren, zogen es Profis weiterhin vor, ihre Einstellungen weiterhin selbst vorzunehmen.

Nikon Objektiv auf Sony Kamera

Das digitale Zeitalter

In den 1980ern und 1990ern arbeiteten zahlreiche Hersteller an der Entwicklung von Kameras, die Fotos elektronisch auf einer SD-Karte speichern konnten. Dabei waren die ersten Modelle, die keine Filmrollen mehr benötigten, ausschließlich Point-and-Shoot-Kameras oder Kompaktkameras für Normalverbraucher. Im Jahr 1991 brachte Kodak die erste Digitalkamera auf den Markt, die aufgrund ihrer fortgeschrittenen Funktionen auch von Profi-Fotografen akzeptiert wurde. Andere Hersteller wie Canon, Nikon und Pentax folgten schnell mit eigenen Modellen und brachten verschiedene Versionen der digitalen High-Tech-Spiegelreflexkameras (DSLR) auf den Markt. Selbst die einfachsten Point-and-Shoot-Kameras nehmen heutzutage qualitativ hochwertigere Bilder auf als die Camera Obscura von damals. Fortschritte in der Smartphone-Branche erlauben Laien ein hochwertiges gedrucktes Foto zu erstellen, ohne groß über bestimmte Kameraeinstellungen nachdenken zu müssen.

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